Fliesen in allen Farben, Formen und Formaten – dafür ist die Georg Schreiber GmbH & Co. Handels KG über die Bremer Stadtgrenzen hinaus bekannt. Was aber die wenigsten wissen: Sämtliche Aida-Kreuzfahrtschiffe sind mit Boden- und Wandplatten des Familien­unternehmens ausgestattet. Dieses und viele weitere regionale, überregionale sowie internationale Projekte ließen dessen Umsätze im vergangenen Geschäftsjahr entgegen dem Branchentrend um 25 Prozent wachsen.

ROSA KARIERT IM QUADRAT ODER GRÜN GEPUNKTET IM LÄNGSFORMAT

„Die Nachfrage nach Fliesen ist konstant“, bemerkt Christian Schreiber, der gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Jürgen und Vater Jürgen die Geschicke der Unternehmensgruppe leitet. Dass die Firma den Absatz im Fliesensegment dennoch nahezu verdoppeln konnte, erklärt er so: „Wir bemühen uns zu verstehen, was der Kunde will und das gelingt uns ganz gut.“ Ob rosa kariert im Quadrat oder grün gepunktet als Längsformat – selbst exotische Wünsche können bei über 50.000 Artikeln im Fliesen-Sortiment erfüllt werden. Das erfordert allerdings eine große Produktkenntnis des Verkaufspersonals. „Unsere Mitarbeiter sind geschult, auch mal rechts und links vom Weg zu schauen: etwa, wenn spezielle Lösungen gefragt sind“, so der für den Fliesenhandel zuständige Geschäftsführer weiter. Das sei zum Beispiel erst jüngst bei der Fliesenausstattung dreier Nutzfahrzeugcenter für Mercedes-Benz der Fall gewesen. „Für die großflächigen Hallen mussten wir zum Beispiel ein eigenes Fliesenformat entwickeln, damit die Fliesen im Fugenbild entsprechend dem Raster der statisch erforderlichen Dehnungsfugen gelegt werden können“, erklärt Senior-Chef Jürgen Schreiber.

EINE HERAUSFORDERUNG: DIE TANZENDEN TÜRME

Das im Jahr 1947 von dessen Vater, Georg Schreiber, gegründete Unternehmen mit nunmehr fast 100 Beschäftigten arbeitet Architekten und Handelskunden im In- und Ausland zu, ist aber auch für Unternehmen tätig. Die Auftraggeber müssen nicht nach Bremen kommen, um in der 1.500 Quadratmeter großen Ausstellung fündig zu werden. „Es gehört zu unserem Service, eine Auswahl an Fliesen zur Verfügung zu stellen, damit direkt vor Ort eine Entscheidung getroffen werden kann“, führt Christian Schreiber aus. Sogar nach Japan ging die Ware schon, wo derzeitig ein Passagierschiff der Aida gefertigt wird. Die größten Luxusliner, die im Auftragsbuch des Fliesenhandels standen, waren die Disney Wonder und die Disney Dream mit circa 100.000 Quadratmetern Fliesen an Bord. Eine Herausforderung stellte für die 35-köpfige Abteilung aber auch die Bäderausstattung der „Tanzenden Türme“ in Hamburg dar. Die beiden vom renommierten Architekten Hadi Teheranis entworfenen Hochhäuser mit geknickter Fassadenkonstruktion aus Glas und Stahl am Eingang zur Reeperbahn umfassen 24 Etagen mit Bürofläche, Gastronomie, einer Radio-Station und einem Musikclub. „Hier galt es unter großem Zeitdruck Produkte passend zur extravaganten Gebäudegestaltung für das Hotel mit 215 Zimmern zu finden“, erzählt er weiter.

Partner für Architekten wie Privatpersonen

Neben Fliesen von namhaften Designern wie Joop oder Gianni Versace für Bäder in Londoner Wohnungen beziehungsweise in großen Hotels hat das Unternehmen jedoch auch kostengünstige Varianten im Angebot – etwa für öffentliche Schwimmbäder und städtische Kliniken. Privatpersonen, die ein Eigenheim bauen oder sanieren, finden in der Ausstellung von Schreiber im Horner Gewerbegebiet in Bremen rund 200 Produktbeispiele von insgesamt 80 Herstellern. „Als Fachgeschäft für jedermann in der Region haben wir in jedem Preissegment etwas dabei“, betont der Junior-Geschäftsführer. Ein Konzept, das ankommt: Profi- wie Privatkunden haben die Ausstellung samt Auswahl sowie die Beratung bei Schreiber einer Expertenjury des Magazins Caro empfohlen. Die Fachzeitschrift nahm das Unternehmen in die Top 10 der deutschen Fliesenhändler 2013 auf.