Feinsteinzeug­fliesen stehen für Hochwertig­keit & Diversität

Neben Fliesen aus Steingut und Steinzeug sind auch die qualitätvollen Feinsteinzeugfliesen sehr weit verbreitet. Aufgrund der Mannigfaltigkeit an Designs und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, erfreuen sich die Wand- und Bodenfliesen aus Feinsteinzeug zunehmender Beliebtheit. Erfahren Sie mehr über deren vorteilhafte Spezifika und wie Sie diese in Ihren Wohn- und Außenbereichen zeitgemäß und effizient verlegen.

Herstellung des Feinsteinzeugs

Unter Feinsteinzeug sind keramische Fliesen zu verstehen, die eine sehr geringe Wasseraufnahme aufweisen. Die besonderen Eigenschaften der Fliesen finden ihren Ursprung in deren einzigartiger Herstellung. Beim Herstellungsvorgang wird sehr feiner Ton mit diversen anderen Materialien kombiniert. Bevor dieser bei hohen Temperaturen gebrannt wird, werden die fein gemahlenen Inhaltsstoffe unter hohem Druck in Form gepresst. Während des Brennprozesses schmelzen die Bestandteile abschließend dicht zusammen.

Eigenschaften von Feinstein­zeugfliesen

Resultat des Herstellungsvorgangs sind pflegeleichte Fliesen, die sich durch Robustheit und einen hohen Nutzungskomfort auszeichnen. Bemerkenswert sind vor allem die technischen Eigenschaften der Fliesen aus Feinsteinzeug. Dazu zählt die geringe Porosität. Diese macht das Material äußerst widerstandsfähig und strapazierbar. Zudem weist das Material mit weniger als 0,5 % des Eigengewichts die geringste Wasseraufnahmebereitschaft unter Feinkeramikfliesen auf.

Mannigfaltige Oberflächen und Formate

Bei der Gestaltung Ihres Feinsteinzeugbodens sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Formatvielfalt reicht von rechteckig über trapezförmig bis hin zu extrem langen Fliesen. Darüber hinaus gibt es ein breites Spektrum an optischen Details und Farben. Jede der Fliesenarten hat somit ihre spezifischen optischen Vorzüge.

Die Gemeinsamkeit der verschiedenen Feinsteinzeugarten besteht dennoch in der hohen Festigkeit des Materials, die teilweise sogar die von Granit übertrifft. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die diversen Feinsteinzeugoberflächen, mit denen Sie unzählige Gestaltungsvisionen realisieren können.

Unglasierte Feinsteinzeug­fliesen

Zu Beginn wurde Feinsteinzeug lediglich naturbelassen angefertigt. Da auch diese Fliesen wenig porös sind, können sie ebenfalls poliert oder teilpoliert werden. So kann eine strukturierte, glänzende Oberfläche kreiert werden. Durch den Einsatz von farbigen Keramikpulvern sowie löslichen Salzen ergeben sich verschiedene Dekors des unglasierten Feinsteinzeugs.

Der häufigste Vertreter dieser Fliesen ist das preiswerte Feinkorn mit Pfeffer-Salz-Optik. Aber auch qualitätvolle Granitimitate und Feinsteinzeug in Marmoroptik sind unglasiert erhältlich. Diese hochwertigen Varianten sind dem Naturstein beziehungsweise den Natursteinfliesen hinsichtlich der technischen Eigenschaften überlegen.

Glasiertes Feinsteinzeug

Sie wünschen sich noch mannigfaltigere Optiken? Dann setzen Sie auf die große Dekorvielfalt von bedruckten und glasierten Feinsteinzeugfliesen. Diese Fliesen sind beispielsweise in Schiefer-, Leder- oder Granitoptik erhältlich. Einer besonders großen Beliebtheit erfreut sich aber auch Feinsteinzeugbodenbelag in Holzoptik und in Marmoroptik.

Die Qualität der Fliese hängt hierbei von den Scherben sowie von Art und Güte der Glasur ab. Schlussendlich entscheidet die jeweilige Glasurhärte über die spezifischen Oberflächeneigenschaften, zu denen Rutschhemmung und Abriebklasse zählen. So gibt es beispielsweise glasierte Bodenfliesen, die eine besonders rutschfeste Oberfläche aufweisen.

Im Gegensatz zu glasierten Steinzeugfliesen sind glasierte Fliesen aus Feinsteinzeug bruchfester und resistent gegen Frost.

Durchgefärbte Fliesen aus Feinsteinzeug

Eine weitere Variante sind durchgefärbte Feinsteinzeugfliesen. Diese weisen zumeist eine Deckglausur auf, die farblich weitestgehend dem Grundkörper der Fliese entspricht. Dadurch reduziert sich bei Absplitterungen der ästhetische Schaden. Somit eignet sich dieser Fliesentyp besonders für den hoch frequentierten und stark betretenen Bereich. Ein weiterer Vorzug besteht in der geringen Porosität, der hohen Widerstandskraft und der erhöhten Kompaktheit des Feinsteinzeugs.

Polierte Feinsteinzeug­fliesen

Diese Fliesenvariation erfordert einen zusätzlichen Arbeitsschritt im Herstellungsprozess. Dabei wird die Fliese in mehreren Stufen auf Hochglanz poliert, sodass sie am Ende spiegelglänzend wirkt und das Licht reflektiert. Zumeist werden dabei unglasierte Feinsteinzeugfliesen verarbeitet. Zwar bringt die Politur einen optischen Reiz mit sich, allerdings geht damit die Abnahme der Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer einher. Vermeiden Sie daher den Einsatz von polierten Glasuren in stark frequentierten Räumen.

Zu beachten ist, dass polierte Oberflächen etwas anfälliger für Flecken sind. Dies gilt insbesondere für eindringende Flüssigkeiten wie Rotwein, Öle und Fette. Dennoch können Sie Fleckenbildung vorbeugen, indem Sie Ihre Fliesen imprägnieren. Die polierten Fliesen können zudem in Abhängigkeit vom Lichteinfall ungleichmäßig poliert erscheinen.

Pflegeleichtes, teilpoliertes Feinsteinzeug (Lappato)

Teilpolierte Oberflächen glänzen nur leicht und machen kleine Einschlüsse sichtbar. Derart beschaffene Fliesen gelten als die edelste Variante. Sowohl bei glasiertem als auch bei unglasiertem Feinsteinzeug wird die Oberfläche lediglich leicht anpoliert. So wird eine samtige, seidenglänzende Oberfläche kreiert, deren optische Effekte besonders beeindruckend sind. Überdies bieten teilpolierte Feinsteinzeugfliesen eine bessere Rutschhemmung und stehen zugleich für Pflegeleichtigkeit.

Einsatzbereiche von Feinstein­zeug­fliesen

Aufgrund ihrer hervorragenden technischen Eigenschaften, sowie ihrer geringen Wasseraufnahmebereitschaft eignen sich Feinsteinzeugfliesen für die verschiedensten Einsatzbereiche. Einer besonders großen Beliebtheit erfreuen sie sich als pflegeleichte Bodenfliesen. Egal ob im Bad, in Küchen, Garagen oder Wohnzimmern: Feinsteinzeug kommt mittlerweile im ganzen Wohnbereich als Bodenfliese zum Einsatz. Aufgrund ihrer hohen Strapazierfähigkeit eignen sich die Fliesen auch für Böden, die besonders starken Beanspruchungen ausgesetzt sind. Daher kommen Feinsteinzeugfliesen auch in öffentlichen Bereichen zum Einsatz.

Feinsteinzeug­fliesen im Außen­bereich

Auch für Außenbereiche ist der Einsatz der Fliesen sehr attraktiv, denn sie geben dank ihres natürlichen Herstellungsverfahrens keine schädlichen Substanzen an den Boden ab. Sowohl als Terrassenplatte als auch als Außenfliese auf dem Balkon wird Feinsteinzeug sehr geschätzt. Dies liegt auch darin begründet, dass sich die rutschhemmenden Fliesen gegenüber Feuchtigkeit und Witterungen einschließlich Frost als widerständig erweisen. Wir empfehlen vor dem Verlegen dieser trittfesten Außenfliesen jedoch stets eine fachkundige Beratung einzuholen.

Trendiger Belag: Feinsteinzeug als Wandfliese

Aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften findet sich auch an Wänden zunehmend pflegeleichtes Feinsteinzeug. Die zunehmende Beliebtheit der Wandfliesen aus Feinsteinzeug liegt auch in der großen Auswahl an Dekoren begründet. Allerdings gilt es beim Einsatz als Wandbelag die folgenden Hinweise zu beachten:

Materialien und Werkzeuge zum Verlegen von Feinsteinzeug­fliesen

Neben den Fliesen sollten Sie sich zu deren Anbringung ebenso Fugenmörtel, Fliesenkleber wie zum Beispiel Flexkleber sowie Silikon beschaffen. Damit das Verlegen von Bodenfliesen nicht auf Dauer unangenehm wird, empfiehlt sich das Tragen von Knieschonern. Welche Werkzeuge sich zudem als hilfreich erweisen, kann der folgenden Liste entnommen werden.

Untergrund vorbereiten

Das Erfolgsrezept des Fliegenverlegens besteht stets in der optimalen Vorbereitung des Untergrundes. Im Falle von Feinsteinzeugbodenbelag sollte der Boden tragfähig, rissfrei und sauber sein. Entfernen Sie zu diesem Zweck mürbe Schichten und Anstriche. Die Lage sowie die Untergrundform sollten sich darüber hinaus nicht mehr verändern. Ebenso ist das Verspachteln von Bodenunebenheiten essenziell. Gegebenenfalls kann hier eine Ausgleichsmasse zur Glättung eingesetzt werden. Auch hier gilt es den entsprechenden Verarbeitungshinweisen Beachtung zu schenken.

Falls Sie die Fliesen zum Zeitpunkt der Untergrundvorbereitung bereits gekauft haben, sollten Sie diese kartonverpackt im Trockenen lagern. So vermeiden Sie die Entstehung von Verfärbungen.

Feinsteinzeug­fliesen schneiden

Die glatte Rückseite der Fliesen ist so porengeschlossen, dass sie hydraulisch erhärtetem Mörtel keine ausreichende Verkrallungsmöglichkeit bietet. Zwecks Gewährleistung der sicheren Haftung zwischen der Fliese und dem Untergrund, sollten Sie deshalb einen kunststoffvergüteten Fliesenkleber einsetzen. Dazu eignet sich beispielsweise Flexkleber, der durch sein hohes adhäsives Verhalten den Haftverbund gewährleistet. Beachten Sie stets die entsprechenden Verarbeitungshinweise Ihres ausgewählten Fliesenklebers. Darüber hinaus sollten Sie das Verlegewerkzeug direkt nach dem Gebrauch mit Wasser reinigen.

Empfehlungen zum Verlegen von Feinstein­zeugfliesen

Im Wesentlichen können Sie bei der Verlegung von Feinsteinzeugfliesen vorgehen wie bei üblichen Bodenfliesen. Auf einige Besonderheiten des Verlegens der Fliesen aus Feinsteinzeug möchten wir Sie jedoch nachfolgend noch hinweisen.

Ideale Bodenhaftung dank Buttering-Floating-Verfahren

Weist die Bodenfliese eine Kantenlänge von mindestens 60 cm auf, sollten Sie diese nach dem Buttering-Floating-Verfahren verlegen. Bei diesem kombinierten Verfahren wird auch auf der Rückseite der Feinsteinzeugfliesen Verlegemörtel aufgetragen. Der Auftrag von Mörtel auf Estrich und Fliesenrückseite erzielt letztlich eine optimale Bodenhaftung. Diese Verlegevariante führt zu einer geringen Aufbauhöhe. Deshalb eignet sie sich besonders gut für den Einbau einer Fußbodenheizung. Beachten Sie bitte stets die angegebenen Mischungsverhältnisse bei Kleber und Fugenmaterial. Empfehlenswert ist das gleichmäßige Anrühren des Fugenmörtels mit einem Rührquirl. Auch die auf der Verpackung angegebenen Trocknungszeiten sowie die zu verarbeitende Zeit sollten Berücksichtigung finden.

Hinweise zur Anordnung der Feinstein­zeugfliesen

Die Anordnung der Dehnungsfugen sollte im Abstand von 2,5-5 m erfolgen. Wichtig ist, dass die Breite mindestens 10 mm beträgt. Die Tiefe sollte bis zur Trennschicht beziehungsweise bis zur Dränagenabdeckung gehen. Verwenden Sie zur Verfüllung flexible Dichtstoffe. Bei gepressten Fliesenkanten empfiehlt sich eine Fugenbreite von mindestens 5-6 mm. Im Gegensatz dazu sollten die Fugen bei rektifizierten Kanten eine Breite von 2-3 mm aufweisen. Ratsam ist es, sich beim Fliesenverlegen von Reihe zu Reihe vorzuarbeiten. Tragen Sie dabei den Kleber auf, drücken Sie die Feinsteinzeugfliesen ein und klopfen Sie diese gegebenenfalls mit einem weißen Gummihammer fest.

Wie Sie das optische Gesamtbild Ihrer Fliesen perfekt­ionieren können

Wenn Sie in puncto Optik auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie auf grauen Fugenmörtel setzen. Allgemein ist der Verzicht auf starke Kontraste zwischen Fliesen- und Fugenfarbe ratsam. Sie möchten dennoch einen farbigen Fugenmörtel verwenden? Dann führen Sie unbedingt vorab einen Verfugungstest durch.

Da sich minimale Schwankungen von Fliesenfarbe und Abmessung produktionstechnisch nicht ausschließen lassen, ist das gemischte Verlegen von Fliesen aus unterschiedlichen Paketen beziehungsweise Paletten ratsam.

Feinsteinzeug­fliesen reinigen: Erstbehandlung & laufende Pflege

Die richtige Behandlung und kontinuierliche Pflege sind die Voraussetzungen für die ideale Entfaltung der Vorzüge des Feinsteinzeugs und dessen problemlose Dauerbelastung. Über die empfehlenswerte Erstbehandlung und laufende Pflege Ihrer Fliesen erfahren Sie im Folgenden mehr.

Durch Erstbehandlung Schmutz vorbeugen

Nach Bauschluss sollten Sie zunächst den losen Schmutz mit Besen und Staubsauger beseitigen. In der Regel bleibt nach dem Verfugen aber auch ein Zementschleier auf den Feinsteinzeugfliesen zurück. Dieser führt zur maßgeblichen Erhöhung Ihres Reinigungsaufwandes, da er Verschmutzungen aller Art bindet. Daher ist es empfehlenswert, den neu verlegten Feinsteinzeugbelag einer Erstbehandlung zu unterziehen. Im Zuge dieser müssen die Fliesen zwei bis drei Tage nach dem Verfugen abgesäuert werden. Hierzu kann Zementschleierentferner verwendet werden, der im Verhältnis 1:5 verdünnt werden sollte. Dieser Reiniger gilt als geruchsmild und entfernt neben dem Zementschleier auch Mörtelreste, Rost, Kalk oder andere verhärtete Schmutzschichten mühelos. Nachdem das Mittel 5 Minuten auf dem vorgenässten Feinsteinzeugbelag eingewirkt hat, können Sie es abschrubben und das Schmutzwasser aufnehmen. Reinigen Sie die Feinsteinzeugfliesen anschließend mit Wasser.

Im Anschluss ist es wichtig die aufgebrachte Säure des Zementschleierentferners zu neutralisieren. Macht man dies nicht, wirkt die Säure immer weiter nach und es kommt zu Kalk Ausblühungen in den Fugen. Zur Neutralisierung eignet sich ein entsprechender basischer Grundreiniger. Bleiben Sie hier immer im System eines Herstellers und lassen Sie sich am besten vor der Anwendung entsprechend beraten.

Wie Sie Ihre Fliesen von Verschmutz­ungen befreien

Auch Feinsteinzeugfliesen sind nicht absolut resistent gegen Ölflecken und wässrige Verschmutzungen. Besonders poliertes Feinsteinzeug ist anfällig für derartige Verunreinigungen. Daher empfiehlt sich die vorbeugende Behandlung Ihrer Feinsteinzeugbeläge mit speziellem Fleckenstopp-Mittel. Bei der laufenden Pflege der Fliesen lassen sich nun Verunreinigungen mit Feinsteinzeug-Pflegereiniger im Wischwasser entfernen. Neben Wischreinigern gibt es zudem spezielle Glanzpflegemittel und Intensivreiniger. Letzterer kommt bei der Reinigung stark beanspruchter Flächen zum Einsatz und entfernt hartnäckige Verschmutzungen öliger und fettiger Natur von Fliesen im Außenbereich.

Ergänzend können Sie bei der Reinigung Ihrer Feinsteinzeugfliesen Fugenreiniger anwenden. Diese eignen sich sowohl für Wandfliesen als auch für Bodenfliesen. Durch die Entfernung von Schmutz und Öl lassen diese Reiniger die schöne Optik Ihres Feinsteinzeugbodenbelags wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Da das Material in der Regel beständig gegen Säuren und Laugen ist, haben Sie freie Wahl bei den Reinigern. Eine Ausnahme davon bildet die Reinigung von Fliesen in Metalloptik. Nach der Endreinigung sollten Sie für derartige Beläge einen Feinsteinzeug-Pflegereiniger verwenden. Für alle Feinsteinzeugfliesen gilt dennoch: Legen Sie stets eine Musterfläche an, um die Verträglichkeit zu testen.

Sie legen besonderen Wert auf rutschhemmende Fliesen? Dann vermeiden Sie filmbildende Reiniger und Pflegemittel. Empfehlenswert zum Erhalt der Rutschhemmung ist hingegen die regelmäßige Reinigung mit einem Grundreiniger.